On the road in Nordspanien

19. Mai bis 1. Juni 2023

Vom Baskenland über die Atlantischen Pyrenäen nach Navarra, durchs Rioja-Gebiet, Kastilien und Kantabrien führte die Reise unseres Clubs.

 

Unser Präsident Franz Reissig und Geri Grampelhuber hatten mit viel Aufwand eine schöne, abwechslungsreiche Tour erstellt. Beginnend in Bilbao ging es über Santurtzi, San Sebastian, Pamplona, Laguardia, Burgos, Santander und wieder zurück nach Bilbao. Jeweils zwei Nächte verbrachten wir in schönen Hotels. Am Ankunftstag gab es immer ein gemeinsames Abendessen im Hotel, wo viel Austausch untereinander möglich war.

 

Schön, interessant und abenteuerlich war die Tour für unsere Gruppe - Christian Rimpf, Erwin Schuster, Gerti und Fritz Weingärtner, Resi und Gerhard Spitzbart. Wir durften an der geplanten Reise herumbasteln und einige rasante Touren zusätzlich einlegen. Einige Eindrücke darf ich hier vermitteln und ich bitte darum, keine Vollständigkeit zu erwarten. Es kann nur ein kleiner Auszug von einer beeindruckenden Tour sein.

Nachdem die Autos in Bilbao abgeladen waren, fuhren wir nach Santurtzi und am nächsten Tag weiter in den schönen Küstenort San Sebastián, eine Stadt am Golf von Biskaya im bergigen Baskenland. Die Stadt ist bekannt für ihre Strände und weltberühmten Restaurants.

Die Tour führte uns nach zwei Tagen in San Sebastian entlang der Küste nach San Jean-de-Luz und Biarritz. Dieser Teil der Reise liegt im französischen Baskenland, wo wir auch das Chilidorf Espelette, Meister im Vermarkten von Chiliprodukten, besuchten. Über das Pilgerstädtchen Roncevalles, dem Tor des Jacobsweges, gelangten wir nach Pamplona. Pamplona ist eine bedeutende Stadt am mittelalterlichen Pilgerweg und ist bekannt für die Stierläufe über die Kopfsteinpflaster der Stadt.

Den zweiten Tag in Pamplona nutzen wir zu einer aufregenden Fahrt in den Süden. Wir erkundeten die surreale Halbwüste Navarra Bardenas Reales, eine Gegend mit schütterer Vegetation, wenig Grün und riesigen, braunen Felsformationen. Von Bränden im Vorjahr blieben viele verbrannte Bäume und Sträucher zurück.

Von Pamplona aus erreichten wir die Hauptstadt der autonomen Region Baskenland Vitoria/Gasteiz und das mittelalterliche Städtchen Laguardia, das eine geschichtsträchtige Altstadt und viele Weingüter hat. Etwas südlich, in Elciego liegt das berühmte Weingut, die Bodegas Marques de Riscal mit traumhafter Architektur - eine echte Weinkathedrale, wo wir eine interessante Führung erlebten.

Wir legten eine kleine Runde in das entlegene Dörfchen Labraza ein. Es ist eine auf einem Hügel gebaute uralte Festungsstadt. Die Strecke über kurvige, schmale Straßen durch Weingärten ist spektakulär schön.

Am Weg hielten wir beim berühmten Dolmen „Hexenhütte“. Zum Abschluss genossen wir eine Verkostung im Weingut Bodega Ysios. Im Rioja-Gebiet warten die Bodegas mit imposanter und bemerkenswerter Architektur auf. In der Weinhauptstadt Haro in der Rioja Alta besuchten wir drei weitere berühmte Bodegas. Zum Glück gab es Healeyfahrer, die alleine unterwegs waren und unsere Weineinkäufe transportierten.

Burgos ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Sie ist eine wichtige Etappe auf dem Jakobsweg und für seine vielen historischen und religiösen Gebäude berühmt. Der Nationalheld El Cid ist in jedem Winkel zu spüren. Die herrliche Kathedrale und die über der Stadt thronende Burg verleihen diesem Ort ein schönes Flair.  

Ab Burgos nahmen wir eine lange und aufregende Route in den Norden. Die Picos de Europe boten uns eine abwechslungsreiche Landschaft, tiefe Schluchten, blühende Wiesen und steinige Felsformationen. So erreichten wir Ribadasella am atlantischen Ozean. Es zählt zu den schönsten Ferienorten an der Küste und war ein ehemaliges Fischerstädtchen.

Entlang der Küste erreichten wir Santander, die einzige Großstadt der Region Kantabrien. Sie ist bekannt für seine weitläufigen Sandstrände und dem Parque de la Magdalena. Die Insel mit ihren Rundwegen und Aussichtspunkten ließ uns das wichtige Tagesziel von 10 000 Schritte weit überschreiten.

Ein Großbrand im Jahre 1941 zerstörte fast die ganze Altstadt, einschließlich der Kathedrale. Daher gibt es kaum historische Sehenswürdigkeiten.

Ein Besuch der berühmten steinzeitlichen Höhlenmalereien von Altamira in der Nähe der historischen Kleinstadt Santillana del Mar war nicht möglich, da montags geschlossen ist. Die Stadt liegt an der Nordroute des Jakobweges und entstand rund um die Stiftskirche Santa Maria.

El Capricho („Die Laune“), ist ein bekanntes Bauwerk des katalanischen Architekten Antoni Gaudí. Bei diesem Bauwerk handelt es sich um ein Sommerlandhaus in Comillas in der Nähe der kantabrischen Stadt Santander. Am Weg nach Bilbao konnten nur Gerti, Christian und ich den Leuchtturm Cabo de Ajo besuchen, weil ein besonders lustiger Bauer hinter uns das Tor zusperrte. Am Rückweg waren dann unsere Kletterkünste gefordert.

Die älteste Schwebefähre der Welt Puente Vizcaya brachte uns über den Fluss Ria del Nervion. Die Hängepartie wurde 1893 eröffnet und ist 160 m lang. Sie zählt zum Weltkulturerbe.

Bilbao ist eine von grünen Bergen umgebene Industrie- und Hafenstadt im Norden Spaniens. Sie ist die eigentliche Hauptstadt des Baskenlandes und verfügt über ein Zentrum mit zahlreichen Wolkenkratzern.

Die Stadt ist für das von Frank Gehry entworfene Guggenheim-Museum bekannt. Das außergewöhnliche Museumsgebäude, von Frank O. Gehry, wurde 1997 eröffnet und verwandelte Bilbao in eine trendige Großstadt. Die Skulptur Puppy, ein zwölf Meter hoher Hund bestehend aus Blumen, stammt vom US-amerikanischen Künstler Jeff Koons. Wir bekamen eine interessante Führung im Museum, wo es eine Ausstellung des österreichischen Künstlers Oskar Kokoschka gab. Die Spinne Maman von der Künstlerin Louise Bourgeois steht hinter dem Guggenheim-Museum. Sie ist 9 m hoch.

Auf unserer Tour durch Nordspanien waren wir in von Jakobswegen geprägten Orten, wo viele Kunstschätze in Kirchen und Museen angesammelt sind. Wir erlebten Pilgerinnen und Pilger auf endlosen Straßen und auf alten Steinbrücken, wie der Puente la Reina. Diese Steinbrücke ist das Wahrzeichen des kleinen Städtchens Camino de Santiago.

Abenteuerliche Einlagen, wie Reparaturen an Autos, ein demolierter Kotflügel durch einen unachtsamen spanischen Autofahrer, ein kaputter Reifen auf einem kurzen Stück Schotterstraße und der Sprint eines alten Mannes in ein Auto mit glimpflichem Ausgang, wobei Ambulance- und Polizeieinsatz uns gefordert haben. Es hat gedauert, aber kaum Verletzungen beim alten Mann, Geschwindigkeit unter dem Limit, 0,00 beim Alkotest, aber dann die Überraschung und nicht zu glauben: Drogenschnelltest positiv. Gerhard kann schwören, noch nie Drogen konsumiert zu haben.

Unsere Gruppe fuhr etwa 1200 Meilen über viele schöne Straßen, holprige Bergstrassen und durch wunderschöne Landschaften. Wir verbrauchten etwa 265 l bestes Benzin. Diese Healeytour in Spanien war wunderschön und manchmal recht schnell. Das Wetter war uns hold und wir mussten nie „Hütte bauen“. Gerti Weingärtner und ich durften vier Herren begleiten. Einen Tag lang fuhr ich mit unserem rechtsgesteuerten Healey über einen langen, kurvigen und holprigen Pass und erlebte einen nervösen Beifahrer, weil er untätig links sitzen musste.

Bei einem kühlen Bier, bei Vino Rosada und den legendären Pintxos genossen wir gemütliche Pausen und Abende in fröhlicher Runde, wobei natürlich so manches Erlebnis wieder auflebte.

Text: Theresia Spitzbart

Fotos: Spitzbart/Weingärtner